Die Geschichte hinter unserem Arbeitssattel „Destiny Light“

von Redaktion

Die Geschichte hinter unserem Arbeitssattel „Destiny Light“

von Redaktion

Destiny Light

 

Helene Van Staden
Helene Van Staden

Helene van Staden begann als Arbeitsreiterin und trainierte Pferde auf der Rennstrecke in Johannesburg, South Africa.

“Als ich die Pferde trainierte, wurde mir klar, welche schmerzhaften Folgen die Arbeitssättel auf die Pferde hatten, die ich ritt. Es machte mich unglaublich traurig, ein junges Pferd zu reiten und zu fühlen, wie es unter mir im Laufe der Monate buchstäblich verkümmert. Vom Boden konnte man diese Folgen erkennen, Satteldruck, Muskelatrophie, diagnostizierte Kissing Spine und  Rückenschmerzen. Der Verschleiß an Rennpferden war verheerend und zerstörte die Hoffnungen der Trainer und die Träume der Pferdebesitzer für ihr Pferd. Ich wusste, dass sich etwas ändern musste, aber die Passform der Sättel war ein Thema, das in der Rennsportindustrie weder erforscht, noch diskutiert wurde. Die Trainer haben meist so eine „Eine Größe passt für alle“-Einstellung und leider ist das Design dieser Sättel so, dass sie überhaupt nie passen, da sie weder Widerrist- noch Schulter- oder Wirbelsäulenfreiheit gewähren oder andere wichtige Druckpunkte entlasten.“

Helene trifft Jochen Schleese – Eine Schicksalsbegegnung

Jochen legte 1985 seine Meisterprüfung bei Passier ab und war damit der jüngste jemals zertifizierte Sattlermeister in Deutschland. Er war Mitglied im Team der deutschen Juniorenreiter in der Vielseitigkeit und qualifizierte sich 1984 für die Europameisterschaft. Kurz danach musste er sein Pferd Pirat allerdings wegen Schulterlahmheit aus dem Sport nehmen und seine reiterliche Karriere beenden. 1986 wurde er Offizieller Sattler bei der Weltmeisterschaft der Dressurreiter.

Jochen Schleese

Nachdem er über tausend Sättel gefertigt hatte, sah Jochen das Video eines Pferdes, das auf einem Laufband galoppierte. Über fiber-optische Kameras wurden der Druck und die Schäden, die ein schlecht passender Sattel verursachte, dargestellt. Vor allem die nach vorne weisenden Ortspitzen tragen den Knorpel am Schulterblatt des Pferdes ab und verletzen ihn. Jochen konnte Pirats vor Jahren aufgetretene Lahmheit nun zum ersten Mal der schlechten Sattelpassform zuordnen. Das war eine schmerzhafte Erkenntnis.

„Wenn ich daran denke, was wir alles unternommen haben, um die Lahmheit zu kurieren! Die Nerven wurden anästhesiert, geblistert, der Beschlag wurde verändert, es gab neue Medikamente. Ich könnte weinen. Jetzt weiß ich, dass es mein Sattel war, der nicht den Bedürfnissen des Pferdes entsprach. Bei jedem Schritt wurden seine Schultern durch die nach vorne gerichteten Ortspitzen gestört, der enge Kissenkanal drückte auf seine Dornfortsätze und die am Rücken verlaufenden Bänder und Nerven und das Kopfeisen klemmte die Widerristmuskulatur ein, wenn er sich bewegte. Ich hielt mich an den Rat von Experten, doch das Ergebnis war eine lehrbuchmäßige Folter für mein Pferd.

Jochen war Pionier und Wegbereiter in der Erforschung der Auswirkungen schlecht angepasster Sättel und des Zusammenhangs zwischen der Sattelpassform, der Entwicklung des Pferdes, seiner Anatomie und Bewegung. Er revolutionierte die Form seiner Sattelbäume entsprechend und gründete 2006 Saddlefit 4 Life® als unabhängige Organisation, um sein Fachwissen und seine analytischen Methoden weiterzugeben.

Er ist der Meinung, dass „kein Pferd wegen der Unwissenheit seines Reiters leiden müssen sollte, und kein gesundes Pferd sollte aus dem Sport gehen oder eingeschläfert werden, weil es so schweren Schaden genommen hat, dass man ihm nicht mehr helfen kann. Wir müssen dem Pferd helfen, indem wir seine Rückengesundheit und sein Wohlbefinden verbessern.“

Ein ähnlicher Aha-Effekt wirkte befreiend auf die weiblichen Reiterinnen der ganzen Welt. Jochen begann gendergerechte Sättel zu bauen. Ihm war klar geworden, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden weiblicher Reiterinnen Schaden nahmen, wenn sie in für Männer konstruierten Sätteln ritten.

Helene kam auf Jochen wegen der Notlage zu, in der sich Rennpferde im Training befinden.

„Ich sprach Jochen wegen der Notlage der Rennpferde im Training an. Wir kamen überein, dass er einen Sattel entwerfen würde, der speziell für diesen Zweck gebaut werden sollte. Wir hatten die gleiche Vision. Es sollte ein Geschenk ans Pferd sein und das Wohlbefinden des Pferdes sollte unter keinen Umständen beeinträchtigt werden.

So entstand der Destiny Light Arbeitssattel. Jochen verwendete einige Jahre darauf, den Sattel zu visualisieren, zu kreieren und am Ende die Feinjustierung des Prototyps vorzunehmen. Jochen ist seinem Handwerk immer einen Schritt voraus. Das Design und die Funktionalität des Destiny Light sind ein wunderbares Beispiel dafür.

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