Was die Passform des Sattels mit Kissing Spines zu tun hat

von Redaktion

Was die Passform des Sattels mit Kissing Spines zu tun hat

von Redaktion

kissing spines

Das Thema Kissing Spines wird immer wieder einmal in Artikeln von Pferdemagazinen behandelt und auch ich habe mich bereits in einem früheren Blogbeitrag damit beschäftigt.

Da ich in letzter Zeit leider mit einer ungewöhnlichen Vielzahl an Pferden zu tun hatte, die unter Kissing Spines leiden, habe ich diesen Beitrag noch einmal hervorgeholt und aktualisiert. Ein schlecht passender Sattel wird die Situation eines solchen Pferdes mit Kissing Spines auf keinen Fall verbessern können. Zum Glück handelte es sich nicht um Sättel von uns!

Noch immer kursieren unterschiedliche Meinungen darüber, ob die Anfälligkeit für Kissing Spines bereits vorgeburtlich angelegt ist, oder ob sie erst im Laufe eines Pferdelebens durch „etwas“ ausgelöst werden, wie z.B. einen schlecht passenden Sattel oder schlechtes Reiten.

Dr. Carol Vischer, einer Tierärztin aus New York, mit der ich gelegentlich zusammenarbeite und die netterweise das Vorwort für mein Buch „The Silent Killer“ geschrieben hat, hat in diesem Bereich intensiv geforscht.

Sie kam zu dem Schluss, dass manche Pferde tatsächlich eine Veranlagung zu Kissing Spines haben. Allerdings kann diese Veranlagung durch eine schlechte Reitweise und einen schlecht angepassten Sattel definitiv verschlimmert werden.

Um zu verstehen, warum die Passform eines Sattels für die Entwicklung von Kissing Spines eine Rolle spielt, muss man sich den Hintergrund genauer ansehen. Neben anerzogenen oder konditionierten Reflexen haben sowohl Menschen, als auch Pferde Reflexpunkte, die unbewusst, parasymphatisch bedingt und nicht willentlich kontrollierbar sind. An diesen Reflexpunkten reagiert ein Muskel auf bestimmte Nervenreize, ohne dass der Mensch oder das Pferd diese Reaktion stoppen kann.

Ein Sattel, der zu lang ist oder am Vorderzwiesel in den Widerrist oder die Schulter drückt, weil der Sattel zu eng ist oder der Winkel falsch angepasst wurde, sitzt auf einem der Reflexpunkte des Pferdes und kann dadurch viele Probleme verursachen.

An der Wirbelsäule des Pferdes treten zwischen jedem Wirbel Nervenenden aus. Etwa fünf dieser Nervenenden sind tatsächlich auch Reflexpunkte. Übt man zwischen dem 18. Brustwirbel und dem Widerrist einen Druck aus, der dem des Sattels gleich kommt, selbst wenn nur ein leichter Reiter darin sitzt, dann wird das Pferd seinen Rücken durchdrücken und hohl machen.

Und wenn es diese Haltung unter dem Sattel die ganze Zeit einnimmt, entstehen als Folge davon Kissing Spines, falls es sie nicht schon hat.

Drückt ein zu enger Kissenkanal auf diese Nervenenden, oder ein zu langer Sattel, oder ein Sattel, der wegen der natürlichen Asymmetrie des Pferdes in der Bewegung verrutscht, weil das Kopfeisen nicht auf die größere Schulter angepasst wurde, drückt das Pferd reflexiv seinen Rücken weg, um dem Druck zu entkommen und Schmerz zu vermeiden.

Schlecht ausgebildete oder gar nicht geschulte Reiter neigen dazu, ihr Pferd zu Beginn seiner Ausbildung nicht ausreichend zu gymnastizieren, so dass es nicht lernt, seinen Rücken aufzuwölben. Das führt zu sogenannten „Schenkelgängern“, die nicht über den Rücken gehen. Das unkundige Publikum findet solche Pferde spektakulär, doch ich würde wetten, dass viele dieser Pferde unter Kissing Spines leiden.

Und selbst wenn sie es noch nicht tun, dann werden sich Kissing Spines bilden, weil die Reitweise dazu führt, dass der Rücken sich nicht aufwölbt, sondern hohl bleibt, so dass die Wirbel sich einander annähern.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man ein bestehendes Problem mit Kissing Spines verbessern kann, indem man seine Reitweise und die Passform des Sattels verändert, selbst wenn sich die Kissing Spines nicht völlig zurück bilden werden.

 

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